http://www.agrarbericht-2020.bayern.de/landwirtschaft-laendliche-entwicklung/ressourcenschutz.html

Ressourcenschutz

Die Ländliche Entwicklung leistet wichtige Beiträge zum Ressourcenschutz, insbesondere zum Erhalt der biologischen Vielfalt sowie Schutz von Boden und Gewässern. In enger Zusammenarbeit mit den Grundstückseigentümern, Gemeinden und Naturschutzbehörden konnten in den Jahren 2018/2019 rd. 272 ha Land aufgekauft und zielgerichtet zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen eingesetzt werden.

Die Ländliche Entwicklung unterstützt wirkungsvoll auch die Umsetzung europäischer Richtlinien, z. B. der Wasserrahmenrichtlinie, der Flora-Fauna-Habitat (FFH)- und der Vogelschutz-Richtlinie in einer auch für die Grundstückseigentümer verträglichen Weise. Eine standortangepasste und differenzierte Landnutzung leistet zudem einen positiven und effektiven Beitrag zum Klimaschutz.

Boden- und Gewässerschutz

Durch individuelle und maßgeschneiderte Lösungen stellt die Verwaltung für Ländliche Entwicklung mit den Möglichkeiten der Bodenordnung sicher, dass die für eine landwirtschaftliche Nutzung prädestinierten Böden nur in dem unbedingt notwendigen Umfang für andere Nutzungen herangezogen werden. Die standortgerechte Nutzung der Böden, beispielsweise in Überschwemmungslagen, ist ein weiteres Ziel, das mit Hilfe der Bodenordnung erreicht werden kann. In vielen Projekten waren der Hochwasser-, der Gewässer- und der Bodenschutz besondere Schwerpunkte. Der Schutz der Ressource Wasser erstreckt sich nicht nur auf die Oberflächengewässer, sondern auch auf das Grundwasser. Die ökologische Aufwertung der Gewässer und der Hochwasserschutz sind weitere zentrale Anliegen. Im Einzelnen wurden

  • 230 Maßnahmen zur Wasserrückhaltung in der Fläche (Erdbecken etc.) durchgeführt,
  • 100 km Uferschutzstreifen an Gewässern ausgewiesen sowie Bäche und Gräben naturnah gestaltet und
  • 18 Maßnahmen zum Trinkwasserschutz umgesetzt.

Initiative boden:ständig

Nach der bayernweiten Pilotphase von 2014 bis 2017 hat sich die Initiative boden:ständig als dauerhaftes und bayernweites Angebot der Ämter für Ländliche Entwicklung für Landwirte und Gemeinden etabliert. Gemeinsam mit engagierten Landwirten und Gemeinden werden gezielt Maßnahmen zum Boden- und Gewässerschutz und zum Wasserrückhalt in der Fläche entwickelt. In den aktuell rd. 80 boden:ständig-Projektgebieten engagieren sich Menschen, die vor Ort konkret an der Lösung eines Problems arbeiten, wie lokale Überschwemmungen nach Starkregen, Erosion, Nährstoffeinträge in Seen oder Wassermangel durch extreme Trockenperioden. Landwirte bewirtschaften ihre Flächen so, dass sie Wasser besser speichern können und der Boden dort bleibt, wo er hingehört. Gemeinden und Landwirte engagieren sich gemeinsam, um den Wasserabfluss in der Flur zu bremsen, Wasser in Rückhaltungen zu speichern und die Landschaft an die klimabedingten extremeren Witterungsereignisse anzupassen.

An konkreten Maßnahmen zum Schutz des Bodens wurden in den Jahren 2018/2019

  • wasserabflussbremsende und erosionshemmende Landschaftsstrukturen gesichert bzw. neu angelegt,
  • durch eine entsprechende Gestaltung der Wirtschaftsflächen eine hangparallele Bewirtschaftung sichergestellt,
  • natürliche Grünlandbereiche gesichert sowie
  • Puffersysteme zum Schutz von Oberflächengewässern vor Stoffeinträgen geschaffen.

Schutz der biologischen Vielfalt

Durch Bodenordnung und Landerwerb können Flächen zum Schutz der biologischen Vielfalt dort zur Verfügung gestellt werden, wo sie benötigt werden, z. B. zur

  • Erhaltung und Pflege ökologisch wertvoller Flächen,
  • Schaffung naturnaher Landschaftselemente,
  • Vernetzung der vorhandenen bzw. neu geschaffenen naturnahen Flächen zu einem Biotopverbundsystem.

In den Jahren 2018 und 2019 wurden:

  • 267 ha flächige Biotope, z. B. Streuobstwiesen, Feldgehölze, Magerrasen angelegt,
  • 168 km Vernetzungselemente, z. B. Säume, Hecken geschaffen.

Die Aktion „Mehr Grün durch Ländliche Entwicklung“ trägt seit vielen Jahren zur ökologischen und ästhetischen Bereicherung der Landschaft bei. Im Berichtszeitraum haben die Grundeigentümer – auf freiwilliger Basis und nach entsprechender fachlicher Beratung – rd. 9 250 Bäume und Sträucher gepflanzt.